Pressedienst des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs (VLÖ)
PA2013-19; 23.07.2013
Donauschwaben zeigen sich über Grabschändung im serbischen Gakovo zutiefst bestürzt
Mit tiefer Bestürzung kommentiert der Bundesvorsitzende des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs (VLÖ) und der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft (DAG), DI Rudolf Reimann, die traurige Tatsache, dass nahe der donauschwäbischen Gedenkstätte im serbischen Gakovo (Kreis Sombor in der Vojvodina) zum wiederholten Male eine Grabschändung stattgefunden hat. „Nachdem schon im März 2012 die Gedenkstätte in Gakovo von unbekannten Tätern mutwillig geschändet wurde, müssen die Donauschwaben nun fast ein Jahr später eine ähnlich boshafte Schandtat traurig und fassungslos zur Kenntnis nehmen", so DI Reimann, der auf entsprechendes Fotomaterial verweist.
„Im Zeitraum vom März 1945 bis Januar 1948 ließen tausende Donauschwaben im Lager Gakovo unter furchtbaren Umständen ihr Leben - für viele überlebende Donauschwaben stellt die im Jahre 2004 dort eingeweihte Gedenkstätte einen Ort der Erinnerung dar, um ihrer verstorbenen Vorfahren zu gedenken. Dass es in den Jahren 2012 und 2013, fast 70 Jahre nach diesen schrecklichen Begebenheiten, genau dort noch immer möglich ist, dass sich verblendete Ewiggestrige an den Massengräbern - dort wo totkranke Menschen, Mütter und Kinder unter verabscheuungswürdigen Umständen ums Leben kamen und verscharrt wurden - zu schaffen machen, ist an Dummheit, Ignoranz, Boshaftigkeit und blinder Agitation nicht mehr zu überbieten. Neu ist aber nun, dass "Goldgräber" die Gräber am alten deutschen Friedhof schänden, um an Zahngold, Goldschmuck und ähnliches zu kommen", zeigt sich DI Reimann tief betroffen.
„Die Donauschwaben haben mit Blick auf die jüngste serbische Restitutions- und Rehabilitationsgebung das neue Geschichtsbewusstsein und das Entgegenkommen des offiziellen Serbiens wohl wollend und anerkennend zur Kenntnis genommen", ergänzt Reimann, zudem die Donauschwaben selbst über Jahrzehnte hinweg ihren Willen auf Versöhnung und völkerverbindende Maßnahmen artikuliert und herausgestrichen haben.
„Nachdem Serbien als EU-Beitrittskandidat ein integrer Bestandteil eines zusammenwachsenden Europas des 21. Jahrhunderts werden will, das stets auf die Einhaltung der Menschenrechte Wert legt, muss es der Republik Serbien begleitet von viel geschichtlicher Aufklärungsarbeit gelingen, dass solch verabscheuungswürdige Handlungen, so wie sie jüngst wieder stattgefunden haben, ein für alle Mal Geschichte sein müssen", so DI Reimann.
Wie schon bei der mutwilligen Beschädigung der Gedenkstätte im Jahre 2012 müsse von der serbischen Regierung alles unternommen werden, damit die serbische Polizei die Täter ausforscht und einer strengen Bestrafung zuführt. „Wir Donauschwaben sehen es als unsere selbstverständliche Pflicht an, unseren Bundespräsidenten, Bundeskanzler und Außenminister von den Vorfällen zu informieren, damit diese von Serbien die Aufklärung der Straftat vehement einfordern", so Reimann und VLÖ-Generalsekretär Kapeller, welcher die weiteren Maßnahmen koordiniert und umsetzt.