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Haus der Heimat, Wien

Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft in Österreich (DAG)

Pressedienst der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft (DAG)

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Rückfragehinweis: VLÖ, Haus der Heimat, Ing. Norbert Kapeller, Steingasse 25, A-1030 Wien
T: +43/(0)1/7185905; M: +43/(0)664/3520305; E: norbert.kapeller@vloe.at



Pressedienst des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs (VLÖ)
PA2013-30; 21.10.2013

13. VLÖ-Volksgruppensymposium im Haus der Heimat in Wien


"Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - unsere gemeinsame Verantwortung" - Gründung der "Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Altösterreicher in den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie"


Unter dem Motto "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" hielt der Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs (VLÖ) sein bereits traditionelles Volksgruppensymposium zum nunmehr 13. Male ab und lud - wie schon in den Jahren zuvor - interessierte Teilnehmer der Heimatvertriebenenverbände und Vertreter der deutschsprachigen altösterreichischen Minderheiten aus den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie in diesem Jahr vom 17. bis 20. Oktober in das "Haus der Heimat" in Wien ein.


Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Feierlichkeiten für den VLÖ-Bundesvorsitzenden DI Rudolf Reimann, der dem VLÖ nunmehr seit 20 Jahren vorsteht und sein jüngstes Buch "Not und Brot - die Geschichte der Familie Reimann" der Öffentlichkeit vorstellte. Unter die große Schar der Gratulanten gesellten sich unter anderem der Dritte Nationalratspräsident Dr. Martin Graf, die Vertriebenensprecherin der FPÖ, Anneliese Kitzmüller, sowie S.K.H. Erzherzog Karl von Habsburg-Lothringen, der dem Jubilar große Anerkennung für seine jahrelange Arbeit im Sinne der Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen zollte.


VLÖ-Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller, der für das umfangreiche viertägige Tagungsprogramm verantwortlich zeichnete, begleitete die Tagungsteilnehmer am ersten Veranstaltungstag in das Parlament, wo sie durch Parlamentsdirektor Dr. Harald Dossi in Vertretung von Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer empfangen wurden und im Rahmen einer ausgedehnten Führung das Hohe Haus, darunter den historischen Reichsratssitzungssaal, erkunden konnten.


Emotional tief bewegt folgten die Teilnehmer des Symposiums tags darauf den Ausführungen des slowenischen Historikers Mag. Roman Leljak, der im Zuge einer umfangreichen Präsentation schreckliche Details über die ethnischen Säuberungen in Slowenien in den Jahren 1944/45 darstellte und ergreifendes Videomaterial über die Freilegung des sogenannten "Barbara-Stollens" bei Tüffer in der Untersteiermark präsentierte.


Unter dem Titel "Deutsche altösterreichische Volksgruppen - Wie sichern wir unsere Autochthonie? Welche Perspektiven gibt es?" berichteten die verschiedenen teilnehmenden deutschsprachigen Verbände aus dem europäischen Ausland über den jeweiligen Status Quo und die einzelnen Zukunftsperspektiven als deutschsprachige Minderheiten.


Besonders freute es Generalsekretär Kapeller, dass er Mag.phil. Christoph Benedikter vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung für den Fachvortrag "Fallbeispiel Deutsche und Tschechen - historische Konfliktanalyse und Perspektiven zu Sicherung der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa" gewinnen konnte, der im Rahmen einer sehr lebendigen und ausgedehnten Diskussionsrunde weitere Fragestellungen und Themenbereiche mit den Tagungsteilnehmern erörterte.


Unter dem Titel "Archivarbeit, Bibliothek und Neue Medien - Wie sichern wir unser Schicksal vor dem Vergessen" referierte Generalsekretär Kapeller über seine geplanten zukünftigen Arbeitsvorhaben im Haus der Heimat und seinem Ansinnen, wie der VLÖ in Hinkunft dazu beitragen kann, dass historisch wertvolle Dokumente einerseits gesichert, jedoch auch digital verarbeitet der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können, um auf verschiedenste Weise den Übergang von der Bekenntnisgeneration zur Erlebnisgeneration nachhaltig sichern zu helfen.


Einer Besichtigung des "Südmährerhofes" bzw. des Museumsdorfes in Niedersulz  (Weinviertel) folgte am Samstagnachmittag eine stimmungsvolle Gedenkfeier und Kranzniederlegung am Südmährerkreuz in Kleinschweinbarth in der Gemeinde Drasenhofen, die von Prälat und Domdekan Karl Rühringer begleitet wurde. Im Rahmen dieser Gedenkfeier erinnerte Kapeller an den kürzlich verstorbenen Obmann der SLOÖ-Bezirksgruppe Freistadt, HR Prof. Walter Vejvar, der im Jahre 1927 in Motten bei Neuhaus, Südmähren, geboren wurde.


Als einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt legte Generalsekretär Kapeller im Zuge des Symposiums die Möglichkeiten einer verbesserten Zusammenarbeit der einzelnen Verbände der  deutschen altösterreichischen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa gemeinsam mit dem VLÖ fest. So sollen basierend auf der im Zuge des Symposiums gegründeten "Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Altösterreicher in den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie" speziell im Zuge verschiedenster EU-Programme in der Periode 2014-2020 gemeinsame Ziele zum Zwecke der Wahrung des gemeinsamen kulturellen, sprachlichen und ethnischen Erbes verfolgt werden.  


Im Rahmen des Symposiums zeigte der slowenische Historiker Mag. Roman Leljak erschütterndes Videomaterial von der Offenlegung des sogenannten „Barbara-Stollens“ bei Tüffer in der Untersteiermark. (© Roman Leljak)

Mehr zu dieser Thematik erfahren Sie auch in der VLÖ-Presseaussendung vom 21. März 2013 im Zuge der Buchpräsentation „Die offenen Wunden der Untersteiermark“

Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Altösterreicher in den Nachfolgestaaten der Donaumonarchie (pdf)

Fotogalerie vom 13. Volksgruppensymposium (© Alfred Nechvatal)

Videomitschnitt von der Gedenkfeier am 19. Oktober 2013 in Drasenhofen